Ich versuche normalerweise, diesen Blog so alltags- und arbeitsfrei wie möglich zu halten – aber die Zeiten sind leider nicht normal. Wenn ihr eine Nähmaschine, Stoffreste und etwas freie Zeit habt, solltet ich euch überlegen, ob ihr nicht Menschen oder Einrichtungen in eurer Umgebung etwas Gutes tun und in Corona-Zeiten Mund-Nasen-Schutzmasken produzieren könnt.
Daheim bleiben ist das Gebot der Stunde, aber leider ist das nicht für alle Leute möglich, wie ich von der Arbeit in einem Dialysezentrum berichten kann. Unsere Patienten können ihre Termine nicht absagen oder verlegen. Gegenseitiger Ansteckungsschutz ist also extrem wichtig, aber Schutzmasken, selbst einfache OP-Masken (von virendichten Masken brauchen wir gar nicht erst zu reden), sind absolute Mangelware geworden. Selbst Pfleger und Ärzte bekommen nur eine pro Tag. Und Pflegedienste, Taxifahrer oder Krankentransporteure haben meistens keine. Also suchen wir, wie viele andere Einrichtungen auch, nun nach Stoffmasken, um unsere Patienten damit zumindest für ihren Fahrtweg auszustatten.
Nein, die selbst genähten Behelfsmasken sind nicht perfekt, nicht viren-dicht und schon gar nicht genormt. Nein, sie ersetzen auf gar keinen Fall Handhygiene und Abstandsregeln. Aber es gibt mehrere gute Gründe für ihren Einsatz:
- Sie dämmen die Verbreitung von Tröpfchen beim Husten, Niesen und bei feuchter Aussprache ein und verringern damit die Ausbreitung des Virus
- Sie erinnern uns daran, nicht beiläufig unser Gesicht zu berühren und damit unnötig Infektionen weiter zu tragen
- Sie schärfen das Bewusstsein für die Kontakt- und Abstandsregeln
Und sie sind wasch- und wiederverwendbar! (Und werden in diesen verrückten Zeiten hoffentlich nicht geklaut.)
Falls ihr euch und eure Umgebung damit ausstatten wollt, gibt es im Internet mehrere gute Anleitungen, zum Beispiel aus der Stadt Essen (Download-Link). Dieser Behelfs-Mund-Nasen-Schutz basiert auf dem Muster der OP-Masken und hat einen praktischen Drahtbügel über der Nase, mit der der Sitz der Maske verbessert werden kann.
Geeignet sind alle waschbaren, fest gewebten Stoffe, am besten Baumwolle – z.B. Jersey-T-Shirts, Stoffservietten, alte Kissen- oder Bettbezüge. Oder natürlich auch hübsche bedruckte bunte Baumwollstoffe, die auch gleich etwas Optimismus verbreiten, falls ihr so etwas da habt.
Hier ist die minimal abgewandelte Version der Essener Anleitung, die ich verwendet habe:






















Hier noch ein paar Tragefotos (für das Modell mit Bindebändern), mit einer der OP-Masken im Vergleich:
Frohes Nähen, passt auf euch auf und bleibt gesund!
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