Diese Woche ging es in meinem Nähzimmer um Hosen. Alte löcherige Jeans, um genau zu sein. Ich präsentiere:
Willibert, den Jeans-Wal
und eine geflickte Hose.
Kein Wunder, dass ich mit meinen gestrickten Weihnachtsgeschenken nicht besonders gut vorangekommen bin und sie wieder betreten im Januar abliefern werde.
Zu Willibert bin ich durch den wunderbaren Blog Valaan villapaita gekommen. Das Tutorial für einen Jeans-Wal hat mich schon vor ein paar Monaten fasziniert und als ich endlich eine passende ausrangierte Hose hatte, konnte ich nicht länger warten.
Für den Wal gibt es kein Schnittmuster, aber die Anleitung auf dem Blog ist sehr anschaulich. Die Vorder- und Rückseite des Denim-Stoffs ergeben die Farbabstufungen von Rücken und Bauch des Wals, und die Form der Teile ist schmal genug, dass ich auch aus meiner an einigen Stellen durch große Löcher unbrauchbaren Größe-36-Jeans bequem alles für einen gut 30 cm langen Wal ausschneiden konnte. Einzig das Ansetzen der Schwanzfluke hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet und die Seitenflosse musste ich auf einer Seite mehrmals abnehmen und wieder ansetzen, bis sie in die richtige Richtung zeigte. Auch jetzt kommen mir Williberts Flipper noch etwas zu groß vor. Beim nächsten Wal werde ich sie kleiner ausschneiden. Dass aus der nächsten kaputten Jeans wieder ein Wal werden wird, steht außer Frage, Willibert ist nämlich trotz oder gerade wegen seiner Kurven bei der ganzen Familie gut angekommen.
Die zweite Hose, die mir in die Hände gefallen ist, war in etwas besserem Zustand und wurde deswegen nicht zum Stofftier, sondern gekürzt und die dann noch übrig gebliebenen Löcher geflickt.
Die Sari-Patchwork-Quadrate, die ich eigentlich mit dem Gedanken an eine Wimpelkette oder ein paar Patchwork-Kissenbezüge gekauft hatte, eignen sich auch sehr gut als Flicken. Da sie aber für sich allein zu dünn sind, habe ich sie noch mit Stepp-Stichen verstärkt. Diese Art des Flickens lehnt sich ans japanische Sashiko-Sticken an, das mir, ansonsten kein großer Stick-Fan, sehr gut gefällt.
Leider hatte ich im vorweihnachtlichen Trubel noch nicht besonders viel Zeit, mehr über die Methoden und Regeln des Sashiko-Stickens zu lesen. Definitiv ein guter Vorsatz fürs neue Jahr, denn schon meine kleine Hosen-Reparatur ging überraschend schnell und das Ergebnis macht einen robusten Eindruck. Ich habe mich hinterher fast geärgert, dass ich die Hosenbeine schon eingekürzt hatte, denn bestimmt hätten die Löcher an den Knien auch sehr schön mit dieser Methode geflickt werden können.
Naja, die nächsten Hosenlöcher kommen bestimmt…
Ich wünsche euch schöne Weihnachtsfeiertage!
Die geflickte Hose sieht klasse aus. Der Flicken fügt sich gerade durch die Stickstiche ein, als wäre er schon immer da gewesen. Gefällt mir sehr gut!
Und der Wal ist ganz zauberhaft und eine schöne Form des Recyclings! Eine Wal-Familie wäre ja auch was feines… ☺️
Stress dich nicht wegen der Geschenke. Selbstgemachtes braucht halt sein. Es soll ja auch schön werden 🙂
Liebe Grüße und einen schönen vierten Advent!
Anma
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Liebe Anma, vielen Dank für deinen lieben Kommentar 🙂 Ja, eine Wal-Familie wäre super 😛 Und ich bin auch völlig der Meinung, wenn selbstgemacht, dann auch mit Freude statt Stress und zum Glück verstehen die Freunde auf meiner „Warteliste“ das auch.
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Was für eine tolle Idee, ich liebe Upcycling und du hast dafür ganz hervorragende Beispiele ins Netz gestellt. Das ist suoperwichtig, dass wir wieder ehren, die alten Sachen wertzuschätzen.
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Vielen Dank, liebe Andrea 🙂 Ja, so sehe ich das auch – es wäre schön, wenn sich „make do and mend“ mehr in unserer Wegwerfwelt durchsetzen würde… man darf ja mal ein bisschen träumen 😉
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